Die Caracalla-Thermen

Bau und Geschichte

Die Caracalla-Thermen zählen zu den größten Badeanlagen des antiken Roms und waren eine riesige Spa- und Wellness-Oase.

Der römische Schriftsteller Polemius Silvius schrieb im 5. Jahrhundert, die Caracalla-Thermen gehörten zu den sieben Wundern der Stadt.

Benannt wurden die Thermen nach dem Kaiser Caracalla, der den etwa zehn Jahre dauernden Bau 216 nach Christus fertigstellte. Weitere Anbauten und prachtvolle Dekorationen wurden unter dem Kaiser Severus Alexander 235 nach Christus vollendet. Für den Bau und das Ausschmücken wurden kaum Kosten und Mühen gescheut und sie wurden mit den modernsten Techniken der Zeit ausgestattet. Dennoch war der Eintritt, ebenso wie bei den Diokletiansthermen, kostenlos. Die Anlage lag zudem in einer Gegend, die nicht gerade für ihren Wohlstand bekannt war. Deswegen wird vermutet, dass der Bau in erster Linie realisiert wurde, um den Kaiser bei den ärmeren Bevölkerungsschichten Roms, dem Plebs, beliebter zu machen.

Nach einem Brand wurden die Thermen unter Kaiser Diokletian renoviert und die Wasserversorgung, der Aquädukt, ausgebaut. Die letzte bekannte Restauration war die unter dem ostgotischen König Theoderich dem Großen, der bis 526 über Rom regierte.

Im 6. Jahrhunderten wurde die Wasserleitung bei einer Belagerung durch die Ostgoten zerstört, Mitte des 9. Jahrhundert folgte ein Erdbeben, das massiv die Außenmauern schädigte. Der Witterung ausgesetzt, zerfiel nun auch die Inneneinrichtung. Ab dem 12. Jahrhundert wurden die einst so prachtvollen Luxusanlagen als Steinbruch genutzt. Trotz alledem war die Anlage während der Renaissance noch so gut erhalten, dass der bekannteste Architekt der Zeit, Andrea Palladio, beauftragt wurde, Pläne für eine Restauration zu entwerfen.

Kaum ein Jahrhundert später wurde jedoch der Marmor abgehauen und die Skulpturen entwendet. Organisiert wurde diese Aktion von Papst Paul III sowie seiner Familie: Sie ließen damit einen Palast und den Petersdom ausschmücken.

Heute zieht die Ruine Touristen an und ist Veranstaltungsort für Freiluftkonzerte.

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ashe