Die Caracalla-Thermen

Unterirdische Konstruktion

Die Caracalla-Thermen hatten auch unterirdisch einiges zu bieten. Dort verliefen über Dachfenster beleuchtete Tunnel, die nicht nur praktischen Nutzen hatten: Unterhalb der Therme befand sich das Mithraeum, ein Ort, an dem sich Gläubige des persischen Gottes Mithra trafen. Diese Gottheit wurde im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus besonders von Männern der niederen Klassen verehrt. Das Mithraeum entstand nach dem Bau der Therme und hatte eine Größe von 23 x 10 Metern.

Der Raum wurde von Bänken gesäumt, der Boden war mit schwarz-weißen Mosaiken ausgelegt. Es gab zwei Statuen: eine grob gehauene Schlange aus Marmor und eine Statue der Aphrodite. Am Eingang befand sich eine Grube, die von einer Marmorplatte bedeckt war. Es gab auch einen Tunnel, der über ein Loch im Boden zu begehen war und mehrere Eingänge miteinander verband. Das Loch könnte eine Falltür gewesen sein, die einen bühnenreifen Eintritt inszenierte. Andere Forscher nehmen es, dass es sich um eine rituelle Opfergrube zum Schlachten eines Stieres und zum Baden in seinem Blut.

Der unterirdische Bau hatte aber natürlich noch mehr Funktionen. Die Tunnel dienten der Beheizung der Bäder, hatten eine Kanalisation und sorgten für den Abfluss des Wassers. Dort lagerten auch etwa 2.000 Tonnen Holz als Brennstoff für die Öfen der Thermen.

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ashe