Badekultur in Japan
In der frühen Antiken badeten die Japaner in Gewässern in Freien. Die ersten Hinweise auf geschlossene Baderäume finden sich erst ab dem 7. Jahrhundert. Aus China kam der Buddhismus nach Japan und mit dem Buddhismus auch die rituelle Reinigung. In den buddhistischen Tempel gab es traditionell ein Badehaus für Mönche. Später wurden öffentliche Badehäuser auch in Japan eingeführt, die dem buddhistischen Reinheitsprinzip entsprachen und für normale Bürger zugänglich waren. Nur Reiche konnten sich ein privates Badezimmer leisten. Die ersten Dampfbäder wurden in Höhlen, zumeist entlang der Küste, gehauen. Geheizt wurde mit Holz; siedendes Salzwasser wurde über die kalten Steine und Höhlenwände gegossen, um Dampf zu erzeugen. Die Eingänge wurden klein gehalten und es gab keine Fenster, damit Wärme und Dampf aus dem Inneren nicht so leicht entweichen konnten. Entsprechend dunkel war es im Badehaus und es gab keine Geschlechtertrennung. Letzteres führte zur Empörung europäischer Touristen und wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts abgeschafft. Städtische Badehäuser hingegen waren noch bis Ende des 20. Jahrhunderts populär, da viele Häuser wegen Brandschutzvorschriften keine eigenen Badezimmer hatten. Das sogenannte Sento ist von außen ähnlich wie ein Tempel gestaltet, die Holzverkleidung oft mit Landschaftsmalereien geziert. Bevor die Gäste in die Wasserbecken steigen, erfolgt eine gründliche Körperreinigung.